27 Männer und Frauen – ja, nebst der Dirigentin fuhren auch die Ehefrauen mit– trafen sich frühmorgens auf dem Sternenplatz in Bolligen, um sich auf ein heiteres Abenteuer einzulassen. Der Chauffeur des Dysli-Busses versprach uns, möglichst den Autobahnen auszuweichen und vorwiegend Hauptstrassen zu befahren, um uns so die schönen Landschaften zu präsentieren. Das war auch erforderlich, fiel doch einer der Programmpunkte aus, denn das Schiff auf dem Neuenburgersee meldete einen Defekt und konnte nicht in See stechen und es war auch kein Ersatz verfügbar. So genossen wir das Apéro nach dem Znüni-Kaffee am Schiffenensee auf einem lauschigen Plätzli hoch über dem Neuenburgersee mit herrlichem Blick auf die Auenlandschaft. Der Weisswein und auch die Speckzüpfe schmeckten phantastisch.
Dann kurvten wir um den See und erreichten gegen Mittag das Grand Hotel des Rasses mit seinem Restaurant La belle Époque, ein Ort, den man sich merken muss, wurden wir dort doch aufs Köstlichste verpflegt. Vor allem der Salat hat es uns angetan, mit bislang unbekannten Variationen. Aber auch der Hauptgang überzeugte, wobei man entweder Fisch oder Ente wählen konnte. Einfach grandios.
Die vollgeschlagenen Mägen waren froh, dass sie per Car bis zu den unterirdischen Mühlen von le Col-des-Roches bei Le Locle chauffiert wurden. Dort gab es dann allerdings einen zünftigen Verdauungsspaziergang über gegen 70 Stufen in die Tiefen der Höhle, wo ab dem 17. Jahrhundert eine Mühle und ein Sägewerk installiert wurde. Teile davon können heute noch besichtigt werden und setzten uns in grosses Erstaunen und Bewunderung für den Mut der damaligen Handwerker und Ingenieure. Persönlich interessierte ich mich auch für die Ampelflora (das sind Pflanzen, die nur so um gelegentlich aufflackernde Lichtquellen gedeihen) und entdeckte dabei eine Alge, deren Name ich noch nicht heraus finden konnte.
Weiter gings dann über die Jurahöhen und durch La Chaux-de-Fonds hindurch, wo wir uns als späte Gaffer des Sturmes outeten, der vor einigen Wochen über das Gebiet herzog. Ja, es gab noch einige abgedeckte Dächer, zerschlissene Fassaden und geknickte Bäume zu sehen, dann aber auch friedliche Landschaften, jede Menge glückliche Kühe und Pferde, bis wir zufrieden, pünktlich und froh wieder in Bolligen landeten.
Hans Graf
Hans Graf
hansgraf@bluewin.ch
Dienstag Abend 19.30 Uhr bis 21.00 Uhr
Vereinslokal Dorfverein, Habstetten